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Viktoria Zizkov - Chmel Blsany Ein Sonntagmorgen im Leben eines Groundhoppers Eine kleine Geschichte in vier Kapiteln. Kapitel 1: Die VorgeschichteIm Zuge eines Vereinsausflugs der VLG Eisenbach beschlossen drei, der Tapferen Pragfahrer, sich auf „JEDEN FALL“ auch ein Fußballspiel anzuschauen!! Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ausgekuckt wurde die Partie FK Viktoria Zizkov gegen FK Chmel Blsany, eine tschechische Erstligapartie, deren Anstoß am Sonntag, den 8. April 2001 um 10:15 Uhr war. Sonntag?? Auch noch morgens früh?? Kann das gut gehen?? Das ist bekanntlich der Morgen nach dem Samstagabend, liebevoll „The morning after“ genannt. So kam es, wie es kommen mußte. Nach einer durchzechten Nacht im Prager Rotlichtviertel quälte ich mich um 9:00 Uhr aus meiner Koje. Niemand außer mir war Wach, nur Alkoholleichen lagen herum. Mann, dachte ich, wenn ich aufstehn kann, können das die anderen Beiden auch!! Nach langem Hin und Her, schaffte ich es doch noch Ödde wach zu kriegen. Piet jedoch lies sich absolut nicht wecken. So starten wir nur zu zweit, aber Schwund und Verluste, gibt es schließlich überall. Kapitel 2: Der TripNachdem wir keine Zeit mehr hatten noch zu frühstücken, wurde an der Rezeption ein Taxi bestellt. Bei Prager Preisen kein sonderlich teures unterfangen. Da es mittlerweile schon zehn vor zehn war drängten wir den Taxidriver etwas mehr auf die Tube zu drücken. Als dann endlich der „Ground“ in Sichtweite war, machte sich Erleichterung breit. Der komplette Trip dauerte zum Glück nur 5 – 10 Minuten. Auch eine Großstadt, wie Prag ist Sonntags morgens relativ tot, so das wir gut durch- und locker ankamen. Kapitel 3: Das StadionPünktlich angekommen wurde zuerst mal das Ticket für 70 Kronen (entspricht 4,12 DM) ersteigert, um anschließend das Stadión Viktoria mit seinem Drum und Dran zu begutachten. Es hält den deutschen Standards zwar auf keinem Fall stand, aber ich kann mir vorstellen, das es mal in seiner Glanzzeit ein Schmuckkästchen gewesen war. Allerdings lang lang is her, denn die Flutlichtmasten verdienten ihren Namen nicht. Masten ja, aber wo war das Flutlicht?? Auch der Platz selbst zeigte keine Topform. Er wäre in Deutschland nicht bespielbar- und damit eine Spielabsage unvermeidlich gewesen. Aufgrund einer verregneten Woche, hatten sich kleine Seen auf dem Spielfeld gebildet, was hier aber niemanden störte. Nachdem auch Fanartikelhütte und Imbisstand inspiziert waren, nahm man auf der Haupttribüne Platz. Die 8000 Männlein und Weiblein fassende Bude war zu einem Viertel gefüllt. Offizielle Zuschauerzahl laut Internet: 1923 (Wer auch immer das gezählt hat?) Kapitel 4: Das Match oder besser der MatschPünktlich um 10:15 Uhr erfolgte der Kick Off, nachdem Referee Rehor in sein „Horn“ geblasen hatte. Der 23. Spieltag für beide Mannschaften hatte begonnen. Trotz des nassen Grüns oder besser Braus, entwickelte sich ein recht ansehnliches Spiel mit durchaus guten Chancen auf beiden Seiten. Allerdings erinnerte das Match in großen Teilen an die „Wasserschlacht“ der WM 1974, das Halbfinale Deutschland gegen Polen. Allerdings hatte ich vorher so was noch nie Live gesehen!! Nach 45 Minuten und dem Stand von 0:0 galt der Ground als erobert! Wir hatten einen weiteren Länderpunkt. Da jedoch im Hotel niemand auf uns wartete und wir die die Stadtrundfahrt auch schon verpasst hatten, schauten wir uns auch die zweite Halbzeit an. Ein waiser Entschluß, wie sich später herausstellten sollte. Denn Viktoria Zizkov erhöhte den Druck. Man sah den Willen dieses Spiel nicht mit einem Unentschieden ausklingen zu lassen. Und etwa in der 75. Minute wurden dieser auch belohnt. Ales Pikl erzielte das 1:0 und zur Freude aller Zuschauer wurde der größte Teich auf dem Spielfeld mittels eines „Divers“ durchquert. Alle Bemühungen von Chmel Blsany, noch zum Ausgleich zu kommen, wurden aber dann von Viktorias Abwehr zunichte gemacht. Gegen 12:00 Uhr verließen dann die Mannen von Zizkov unter frenetischem Beifall als Sieger den Platz. Fazit: Zwar kein Spiel mit Waltklasseniveau, aber für diese Platzverhältnisse ein unsere Erwartungen übertreffender Kick. Wie sagten wir zum Schluß zueinander?? „War nit schlecht!“ Und recht sollten wir behalten, denn immerhin hatten wir, was wir da noch nicht wußten, den neuen tschechischen Pokalsieger gesehen. Zizkov gewann am 23.Mai 2001 im Finale mit 2:1 n.V. gegen SPARTA PRAG. Herzlichen Glückwunsch!!! In diesem Sinne sagt Tschau, Euer Groundhopper, Fränkchen Falkenbach. Info
- Quelle:
Homepage von Viktoria Zizkov!! Date
Competition Crowd
Home
Result Away
Pos. Goalscorers
Referee 08-Apr-2001
1. Liga (23) 1,923
Viktoria Zizkov 1-0
Chmel Blsany 4
32 Pikl
Rehor Dieses Bild zeigt zwar Ales Pikl, allerdings nach einem Auswärtsreffer bei Slavia Prag. (Annahme des Redakteurs: Alle Prager Stadien haben große Pfützen)
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